Kinesiologie
Kinesiologie ist eine Synthese von überlieferten östlichen und westlichen Heilpraktiken. Es handelt sich dabei um eine Körperarbeit, bei der sich Erkenntnisse der Chiropraktik, der Akupressur, der Ernährungswissenschaft und der Psychologie in einem ganzheitlichen System vereinigen. Als Hauptwerkzeug dient der manuell ausgeführte Muskeltest. Er erlaubt, Hinweise zu finden, wo und wie angesetzt werden soll (physisch, chemisch/Ernährung, emotional, mental). Damit wird das körperliche, geistige und seelische Gleichgewicht und somit das Wohlbefinden gefördert. Weiters werden verschiedene Systeme energetisch aktiviert: Lymphsystem, Blutsystem, Muskelsystem, Meridiansystem, Ernährung, Emotionen, Gedanken- und Verhaltensmuster.
Durch das differenzierte Testen der Muskulatur können Störungen, Stressfaktoren und Konflikte dem Bewegungsapparat, der Körperchemie, dem Energiehaushalt oder dem Gefühlsbereich zugeordnet werden. Mit Hilfe von verschiedenen Reflextechniken, Ernährungsempfehlungen und emotionalen Stresslösetechniken kann der Patient auf verschiedenen Ebenen schrittweise seine Balance wieder finden.
Die Fortschritte bei der Erforschung aller biochemischen Zusammenhänge im lebenden Körper (Menschen und Tiere), über das Zusammenspiel unserer Organe, aber auch über die Auswirkungen unterschiedlicher Noxen und Toxine auf die verschiedenen Bereiche in lebenden Funktionskreisen, verlangen heute eine Diagnostik, die häufig über schulmedizinische Untersuchungen hinausgeht. Die Aussagen der Quantenphysik, dass alles mit allem in Verbindung steht und sich gegenseitig beeinflußt; die Feststellung dass Materie Welle sein kann und umgekehrt erklären, dass neben allen wichtigen und notwendigen Diagnosemitteln wie Inspektion, Palpation, Röntgen, Laboruntersuchungen etc. heute auch immer mehr bioenergetische Untersuchungen eingesetzt werden.Für viele der bioenergetischen Methoden bedarf es auch elektronischer Messapparaturen. Die Applied Kinesiology bietet die Möglichkeit, den Grundzustand und Reaktionen des Körpers auf die unterschiedlichsten Reize ohne Geräteeinsatz zu untersuchen.
Applied Kinesiology ist eine primär diagnostische Methode, die in ihrer Anwendung zusammen mit allen zusätzlich erhobenen schulmedizinischen Befunden die Diagnose absichern und verfeinern, aber auch das daraus resultierende Therapiespektrum erweitern kann. In die Medizin wurde die AK durch den amerikanischen Chiropraktiker Dr. George J. Goodheart im Jahre 1964 eingeführt. Er beobachtete, dass Muskeln, die er mit standardisierten Muskelverfahren nach Kendall und Kendall überprüfte, in Sekundenschnelle ihre Stärke änderten, wenn Reize verschiedenster Art sowohl lokal im Testmuskelbereich als auch peripher am Körper gesetzt wurden. Dabei veränderte sich der Testmuskel reproduzierbar je nach gesetztem Reiz von schwach nach stark als auch umgekehrt. Dr. Goodheart verband in seiner Genialität sein umfangreiches Wissen aus Diätik, Phythotherapie, Akupunktur und Konstitutionstherapie mit seiner langen chiropraktischen Erfahrung und den aus den Muskeltests gewonnenen Ergebnissen zur Applied Kinesiology. Dies ergab für ihn die Verpflichtung, jedes gesundheitliche Problem unter ganzheitlichen Gesichtspunkten, die nichts ausschließen, zu sehen – die Sicht des „Triad of Health“.Hier sind die Struktur des Körpers, biochemisches Milieu und die Psyche zu einem dynamischen System verbunden, und bei jeder Erkrankung ergeben sich unter Berücksichtigung aller drei Faktoren mit unterschiedlichen Schwerpunkten, je nach Testergebnis, sinnvolle Therapieansätze.
Nach der Erstuntersuchung, die dem Therapeuten Hinweise über den Kraftzustand des Testmuskels gibt, wird je nach Fragestellung der Patient einem strukturellen, chemischen oder mentalen Testreiz ausgesetzt (Triad of Health). Die AK bezeichnet diese Provokation als Challenge. Es wird dabei, bezugnehmend auf das Stresskonzept nach Selye geprüft, welche Auswirkungen dieser Reiz auf den getesteten Muskel und damit auf den gesamten Patienten hat. Die einfache Berührung einer zu überprüfenden Körperstelle (z. B. Narbe, beherdeter Zahn, Gelenk, Wirbel) bezeichnet man als Therapielokalisation (TL). Dies stellt eine Sonderform des Challenge (Lokalisationschallenge) dar. Jede Veränderung des normotonen Muskels hin zur Schwäche oder Hypertonus signalisiert dem Behandler, dass die getestete Substanz, das berührte Areal, die strukturelle Veränderung oder auch der gedachte psychische Stress eine Belastung für den Testmuskel darstellt. Es ist also möglich, über die Muskelreaktionen Schlüsse auf die Ursache einer Störung zu ziehen.Die neuen Erkenntnisse der Neurophysiologie, aber besonders der Quantenphysik und der Chaostheorie geben heute die Möglichkeit, wissenschaftliche Grundlagen und Erklärungsmodelle über das Funktionieren dieser Form der Diagnosefindung durch Muskeltestung darzulegen. Da beim Tier ein direkter Test von Muskeln nicht möglich ist, wird eine zweite Person zwischen den Patient Tier und die testende Person geschaltet (Surrogat-Person). Ein zuvor normal reagierender Muskel der Surrogat-Person verändert sich, blockiert oder wird schwach, wenn eine Körperregion, z.B. die Wirbelsäule oder ein Akupunkturpunkt des Tieres berührt wird. Die richtige Therapie-Maßnahme wird den Muskel wieder in seinen normalen Zustand versetzen und zeigt so dem Therapeuten, was er zu tun hat.